Fastenzeit
Fastenzeit
Zeit zum Fasten.
Zeit zum Verzichten.
Zeit zum Verschenken.
Etwas zu kosten, was mir nicht schmeckt,
kann manchmal schwerer sein als das Fasten.
Endlich etwas tun, was ich schon lange vor mir herschob,
kann mich mehr fordern als das Verzichten.
Das Beschenkt-Werden anzunehmen,
kann mich zuweilen mehr Überwindung kosten als etwas zu verschenken.Zeit, loszulassen.
Zeit, innezuhalten.
Zeit, wachsam zu werden.
Manches muss ich loslassen,
um frei zu werden für Neues, das mir begegnen will.
Nur meine leeren Hände kann Gott füllen.
Zuweilen muss ich meinen raschen Schritt verlangsamen.
Ich könnte sonst ins Schleudern geraten.
Manchmal muss ich meine Seele aus ihrem Schlummer holen.
Der Tag ist zu kostbar, um ungelebt zu verstreichen.
Fastenzeit
Zeit für Wahrnehmung.
Zeit für die Stille.
Zeit für die Gegenwart.
Cäcilia Kittel, Sei stille dem Herrn, München, (Don Bosco Verlag / 2006)